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1914 bis 2015 – Das Jahrhundert des deutschen Suizids

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Die Jubelszenen zu Beginn des Ersten Weltkrieges und am Anfang der Migrationskatastrophe haben erstaunlich Parallelen. Das Jahr 2015 könnte sich als die Fortsetzung des deutschen Suizidversuches von 1914 erweisen. Ein Kommentar von Christian Jung.

Jubelnd in die europäische Urkatastrophe: Deutsche Soldaten ziehen in den Ersten Weltkrieg (Bild: Bundesarchiv, Bild 183-25684-0004)

Jubelnd in die europäische Urkatastrophe: Deutsche Soldaten ziehen in den Ersten Weltkrieg (Bild: Bundesarchiv, Bild 183-25684-0004)

Deutschland im August 1914. Die Deutschen ziehen jubelnd zu den Bahnhöfen des nur wenige Jahre zuvor zum Nationalstaat gewordenen Landes. Krieg. Die Vorstellung, sich als vermeintlicher Patriot bewähren zu können, befeuert die Deutschen, die ihren Soldaten, ihren Brüdern und Söhnen mit Blumen in den Gewehrläufen auf dem Weg zum Bahnhof und in den millionenfachen Tod zujubeln.

Man will dabei sein. Dazu gehören. Auf der richtigen Seite stehen. Blinder Glaube an die Obrigkeit, an die eigene Überlegenheit, an die alles überstrahlende Stärke der eigenen Kriegsmaschinerie führten zu dieser Begeisterung für einen Krieg, für die europäische Ur-Katastrophe, die in allen Hauptstädten des Kontinents zu verantworten war.

Das Verlassen des Nationalen ist Ursache der Katastrophe

Zu dieser Katastrophe hatte das Verlassen der nationalen Grenzen geführt. Nicht die Gestaltung des eigenen Landes, sondern das „Beglücken“ fremder Völker mit dem eigenen Lebensstil war der Zeitgeist am Beginn des in der Folge äußerst blutigen 20. Jahrhunderts. Der Übergang zum Supranationalen, zum Imperialismus hatten die Deutschen – Gott sei Dank – weitestgehend verschlafen. Einen Platz an der Sonne, den das Deutsche Reich im Sinne einer Eroberung fremder Länder für sich reklamierte, blieb bei wenigen Versuchen stecken.

Und nun, im August 1914 der Krieg. Das eigene Potential gnadenlos überschätzend, kritikloses Vertrauen in eine durch und durch militarisierte Gesellschaft von Soldaten glaubten die Deutschen, alles niederkämpfen zu können, was sich ihnen in den Weg zu stellen wagte – und wenn es die Realität sein sollte.

Auf die Hybris folgt die Katastrophe

Am Ende stand die Katastrophe, die jedoch nur der Auftakt zu nächsten und noch umfassenderen Desaster war. Die Nationalsozialisten führten die Deutschen in den zweiten Weltkrieg – und in den Holocaust. Man wird Hannah Arendt zustimmen müssen, dass die angeblich nationalen Sozialisten auch ein supra- also übernationales Konzept verfolgten. Das Nationale, das sie ihrer Propaganda voranstellten, sollte vor allem die patriotischen Deutschen an Hitler binden.

Diese perfekte Täuschung führte nach dem Ende der Hitler-Diktatur zu dem Glauben, das Niederhalten des Nationalen schütze vor einer Fortsetzung oder gar Neuauflage der Katastrophe. Ironischerweise sollte (erneut) ein supranationaler Ansatz verhindern, dass die Herrschaft über fremde Völker angestrebt wird. Nach der Montanunion, die die deutsche Kohle- und Stahlindustrie französischem Einfluss (angeblich auch umgekehrt) unterstellen sollte, wurde der Gedanke der EU verwirklicht.

Volkstod als Ziel linker Politik

We love Volkstod: Linke Demonstranten drücken ihren Hass gegenüber dem deutschen Volk aus.

„No love for a Deutschland“ & „We love Volkstod“: Linke Demonstranten drücken in München im Jahr 2012 ihren Hass gegenüber dem deutschen Volk aus.

Besonders die Deutschen gingen in ihrer Mehrheit in diesem Gedanken völlig auf. Im Glauben, sich selbst und damit die Nähe zu Kaiserreich und Hitler-Diktatur auflösen zu können, wollten die Deutschen genau das nicht mehr sein: Deutsch! Mehr noch: Je antideutscher man sich gab, desto „antifaschistischer“ glaubte man zu sein. Die eifrigsten Anti-Hitlerianer sind zugleich die glühensten Jünger seiner Lehre. Die Auflösung, ja Vernichtung eines Volkes soll die Wiederholung seiner Sünden unmöglich machen. Während Hitler den Juden durch Hasspropaganda die Verantwortung für europäische Kriege zuwies, glauben seine Negativ-Anhänger, die vermeintlich immer latent vorhandene Gefahr deutschen Nazismus durch den „Volkstod“ verhindern zu müssen. Rassismus ist beides.

Gehört es zum Hitler-Rassimus, sich selbst in besonderer Weise der eigenen „Rasse“ zuzuordnen, ist der nicht weniger rassistische Anti-Deutsch-Rassismus von dem Bestreben gekennzeichnet, möglichst großen Abstand zur eigenen „Rasse“ unter Beweis zu stellen. Je weniger deutsch, desto besser. So die Welt betrachtend, wird das Fremde per se zum Guten, zum Antifaschisten, zum Anti-Deutschen.

Das Fremde als das Heil

Jubelte Heinrich Manns „Untertan“ dem Kaiser zu, so sieht sich der heutige Untertan dazu aufgerufen, am nächsten Bahnhof den Migranten allein für ihr Ankommen in Deutschland zu applaudieren.

Aber weder gab es 1914 „die Deutschen“ noch gibt es diese im Spätsommer 2015. Die Jubler, die Zeitgeistjünger, die Begrüßungskommitees der heraufziehenden Katastrophe, waren beziehungsweise sind in beiden Fällen nicht „die“ Deutschen. Am Beginn der deutschen Urkatastrophe von 1914 und auch zu Anfang dieses neuerlichen deutschen Suizidversuchs im Jahr 2015 wurde und wird nur über die berichtet, die der Obrigkeit bedingungslos folgten. Soweit sich Medien und Politik mit den Kritikern des Massenzustroms beschäftigen, werden sie zu Feinden der Gesellschaft erklärt.

Vom Kruppstahl zum Sozialgesetzbuch

Glaubten die Jubler im August 1914 an die überlegene deutsche Kriegsmaschine, an die Kanonen aus dem Hause Krupp, glauben die Überfremdungs-Fans an einen überdimensionierten Sozialstaat, an die Sozialgesetzbücher I bis XII. Hofften die Deutschen in fremden Ländern auf Beute, so versprechen sie heute die Arbeitsleistung des eigenen Volkes zur Beute für fremde Völker. War die Leitfigur der Vorkriegsgesellschaft der Soldat, ist es heute der Sozialarbeiter. Wurde einst die Männlichkeit zu einem gedankenlosen Heroismus ausgebaut, wird heute alles Männliche einer umfassenden Verweiblichung unterzogen. Sollte unter Kaiser Wilhelm II. die Welt am deutschen Wesen genesen, das man nur allzu gerne zu den Edlen Wilden exportieren wollte, soll heute die Welt in Deutschland genesen. Die Hybris, die sich hinter beiden extremistischen Einstellungen verbirgt, ist letztlich die selbe. Wenn auch der Glaube, alle vermeintliche Notleidenden nach Deutschland importieren und dort versorgen sowie integrieren zu können noch utopischer und damit noch extremistischer ist.

Der anti-deutsch daherkommende Glaube an die Überlegenheit des sich immer stärker und schneller in der EU auflösenden deutschen Sozialstaates wird folgerichtig dieses Mal nicht die eigene Aggression exportieren, sondern fremde Konflikte ethnischer und religiöser Natur importieren.

Weniger kriegerisch wird es deshalb nicht. Wer künftige Konflikte und die Verwicklung in solche verhindern will, sollte Deutschland aus supranationalen Experimenten heraushalten beziehungsweise, so weit es die EU betrifft, herausführen. Dies zu unternehmen, wird von den Zeitgeist-Untertanen nicht bejubelt. Doch ähnlich wie 1914 wird der sich schnell ändern, wenn auch erst, wenn das Unglück für den Letzten nur allzu offensichtlich wurde.

Wie auch immer: Es ist die einzige Chance dem erneuten deutschen Suizid-Versuch etwas entgegenzusetzen. Ansonsten könnten die von Sehnsucht nach dem Volkstod beseelten Untertanen dieses Mal Erfolg haben. Mit über 100 Jahren wäre das der lang andauernste Suizid der Menschheitsgeschichte. Wahrscheinlich wären die Antideutschen auch auf diesen – deutschen (!) – Rekord stolz.


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